Die Graue Gehörnte Heidschnucke
Jedes Tier und damit natürlich auch jede graue gehörnte Heidschnucke hat individuelle und artspezifische Ansprüche und Verhaltensweisen, die teilweise angeboren sind oder teilweise im Laufe des Lebens erlernt wurden, und die für die artgerechte Haltung von Schafen berücksichtigt werden müssen, damit sich die Tiere wohlfühlen und gesund und leistungsfähig bleiben. Insbesondere bei der (Hochleistungs-) Zucht von Nutztieren, wird die notwendige Balance von wirtschaftlichem Nutzen, menschlichen Zuchtvorstellungen und artgerechter Haltung der Tiere häufig – zu Lasten der Lebensqualität und Gesundheit der Tiere - aus dem Gleichgewicht gebracht.
Auch noch nach Jahrtausende langer Domestikation der Schafe zeigen die grauen gehörnten Heidschnucken praktisch noch das gesamte Verhaltensmuster der wilden Vorfahren und sollten demnach auch den Ansprüchen dieser Vorfahren entsprechend gehalten werden. Als sehr soziale und kluge Herdentiere sollten sie in Kleingruppen von 3 bis 25 Tieren (Schafe können sich die Gesichter von ungefähr 20 Artgenossen merken) mit ausreichend großem Bewegungsspielraum und Ruhezonen leben, damit sie ihren Bewegungsdrang (Heidschnucken sind sehr Bewegungs- und Spielfreudig), ihr Ruhe- und Liegeverhalten (auch während der Ruhephasen suchen sie den Gruppenkontakt in geschützten Liegebereichen), ihr soziales Verhalten (hierarchischer Gruppenverband), ihr Sexualverhalten (Gruppensprung) und ihr arttypisches Futteraufnahmeverhalten (Futterselektion) ausreichend ausleben können.
Dem verantwortungsvollen Herdbuch- oder Hobbyzüchter kommt dabei die Aufgabe zu, die Rahmenbedingungen für eine artgerechte Haltung der grauen gehörnten Heidschnucken zu schaffen und die notwendige Pflege und (medizinische) Versorgung sicher zu stellen. Dies setzt nicht nur eine gute Ausbildung zur Vermittlung der notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten voraus, sondern auch ein permanentes Interesse an der Tierbetreuung und Tierbeobachtung, um das Befinden der Tiere abschätzen und ggf. reagieren zu können. Ein guter Züchter zeichnet sich deshalb nicht nur durch eine hohe Sach- und Fachkunde aus, sondern auch durch einen ruhigen und jederzeit angemessenen Umgang mit den schönen und wertvollen Zuchttieren.
Wir betreiben eine kleine, nicht kommerziell ausgerichtete Herdbuchzucht von grauen gehörnten Heidschnucken mit dem Ziel, die genügsame, widerstandsfähige und anspruchslose graue gehörnte Heidschnucke in ihrer möglichst ursprünglichen Form zu erhalten. Unsere Herde besteht ausschließlich aus Tieren des Genotyp I und enthält neben den selbst gezüchteten Schafen noch Tiere der ausgezeichneten Herdbuchzuchten von Bruno Becker (www.bbecker-ggh.de) und Reinhard Thiele (www.schnuckenhof-thiele.de). Auf den nachfolgenden Seiten haben wir neben dem Rassestandard und der Beschreibung der Heidschnucken unser Zuchtziel und unsere Zuchtmethoden unter Berücksichtigung von Mütterlichkeit und Vitalität der Lämmer offen gelegt und stellen einen Teil unserer Heidschnucken in der Bildergalerie vor. Sofern Tiere zum Verkauf stehen, finden sich die Fotos und Steckbriefe dieser Heidschnucken im Bereich Verkauf.
Wir freuen uns über Ihr Interesse. Gerne können Sie uns kontaktieren zu einem Gedankenaustausch zur grauen gehörnten Heidschnucke.
Dipl. Biol. Dr. rer. nat. Karsten Gröning
info@graue-gehoernte-heidschnucke.de